/ FALs virtuelle Welt / Eine Reise nach Hasankeyf

Ein Reisebericht (10. Teil)

Wie schon erwähnt kosteten mich meine „Freunde“ Zeit. Vor allem Freitag, der 6. Tag meiner Reise, war nicht sehr ereignisreich. Als erstes musste ich natürlich wieder warten, bis alle fertig waren. Dann holten wir heute schon den „Mietwagen“ ab, im Büro der „Vermietung“ durfte ich jedoch nicht dabei sein. Komisch auch, dass der Wagen erst einmal getankt werden musste und Murat ihn auch noch waschen lies. Natürlich wurden alle Kosten geteilt, der wahre Besitzer des Autos wird sich gefreut haben. Der Rest des Tages wurde damit verbracht, Freunde abzuholen und wieder andere Freunde in der Universität von Diyabakır zu besuchen.
Die Uni liegt außerhalb der Stadt, jenseits des Tigris. Auf dem Weg dorthin liegt eine neu gebaute Moschee. Sie ist relativ groß und auch hochwertig gebaut. Was ich nicht verstanden habe war, weshalb sie auf dem Felde errichtet wurde. Die Betenden müssen mit dem Auto kommen. Das Gelände der Universität ist eingezäunt und mit Tor bewacht. Auch die Gebäude sind viel schlichter, als in Deutschland, die Unterrichtsräume sahen Baracken gleich. Aber man hat eine fantastischen Ausblick auf das Tigris-Tal und Diyabakır.
Hamam (türkisches Bad) Inzwischen ist es schon wieder dunkel geworden und wir fuhren Lahmacun essen. Ich wollte dann zum Barbier und in ein Hamam, damit ich wenigstens etwas an diesem Tag erlebte. Ich hatte mich in meinem Leben noch nie rasieren lassen, hier wurde es gründlich und günstig gemacht. Der leichte Flaum auf meinen Wangen hatte mich zuvor noch nie gestört. Der Barbier fragt mich aber, wie er es rasieren soll: mit Klinge, Feuer oder Faden? Mit Klinge war mir klar und wie man mit Feuer rasiert hatte ich in Istanbul schon erlebt, als der Friseur mir den Flaum von den Ohren abgebrannt hatte. Also entschied ich mich für die Faden-Variante, wofür der Spezialist in diesem Salon antrat. Er nahm zwei Meter Garn und verdrillte es. Ein Ende hielt er mit den Zähnen, ein anderes mit einer Hand fest. Mit der zweiten Hand nahm er das freie Ende und lies es nun über meine Wangen „fetzen“. Ein bisschen schmerzhaft, aber effektiv.
Ich war dann auch noch in einem Hamam. Hier erging es mir besser als beim ersten mal. Der Masseur pellte mir die halbe Haut ab und verpasste mir auch noch eine Massage, von der ich am nächsten Morgen auch noch etwas hatte…

11. Teil