/ FALs virtuelle Welt / Eine Reise nach Hasankeyf

Ein Reisebericht (13. Teil)

Da lag sie nun vor mir, die Stadt Hasankeyf, wie aus Stein gemeißelt und wie ich in der Fernsehwerbung mal gehört hatte: Heute noch unsterblich: Dies soll alles 2004 nicht mehr über dem Tigris tronen?
Blick von der Hasankale Über dem Fluss geht es rechts zur Moschee. Dort traf ich einen Jungen, der mir die Stadt zeigen wollte. Er hatte auch ein Buch bei sich, das ich ausnahmsweise mal sehr gerne gekauft hätte, nur leider gab er es mir nicht: Einen Bildband von Hasankeyf. Er führte mich dann zu der Festung auf den Berg, mit einem unvergesslichen Blick, hier über das Tigris-Tal und dort in ein Tal, in dem sich an beiden Seiten eine Höhle an die andere reiht. Vom Marktplatz bis zum Friedhof ist in dieser Ruinen-Stadt noch alles zu erkennen, leider konnte ich den Gang zum Tigris, in den Fels gemeißelt, nicht betreten, dies ist nur in den Sommermonaten möglich.
Nun war es schon wieder 16 Uhr geworden und es wurde dunkel. Ich fuhr mit dem Auto durch das Höhlen-Tal und dann weiter über Midyat nach Mardin. Alle fünf Kilometer begegnete mir mal ein Laster, alle zehn Kilometer hatte ich mal ein Fahrzeug vor mir. Diese Bilderbuch-Landschaft wüde ich aber nicht nur deshalb gerne noch mal abfahren, vielleicht mal am Tage.
Universität Harran
Reste der großen Moschee Abgespannt von dem langen Tag suchte ich in Mardin eine Bleibe, das billigste Hotel meiner Tour war glaube ich mit sechs Euro aber auch noch überbezahlt. Ich hatte einfach keine Lust mehr, noch etwas zu suchen. Dadurch fiel es mir auch nicht schwer, am nächsten Morgen um 7 Uhr aufzustehen. Mit dem Mietwagen wollte ich ja noch so viel wie möglich sehen, hatte mir im Endeffekt aber zu viel vorgenommen: Die Straße zur Festung in Mardin, Telhan Kalesi, fand ich in der Eile nicht und das Kloster Deir az-Zafaran, das mir Mehmet unbedingt empfohlen hatte, schien mir zu weit entfernt, ich wollte vor dem Mittag ja noch Belkis bei Nizip, westlich von Şanlıurfa erreichen.
Rund 280 km bleiben aber eine weite Strecke, zumal ich ja auch wieder nach Urfa zurück musste. Ich wäre besser gefahren, an diesem Vormittag noch Harran zu besichtigen…

14. Teil