/ FALs virtuelle Welt / Unterwegs auf dem Via Francigena

Ein Reisebericht (21. Tag)


Für ein richtiges „Bed and Breakfast“ fehlte nun nur noch ein Frühstück, dann konnte es weiter gehen. Der Via Francigena verlief hier fast durch den Garten, ich entschied mich aber für die Straße, es ging nämlich schon mal damit los, dass ein Gatter geschlossen war und außerdem wollte ich etwas schneller voran kommen. Hinter Caprànica nahm ich dann wieder den Frankenweg und wurde somit durch Haselnussplantagen geleitet, falls man das so nenne kann; viel Ausschilderung gab es hier nicht. Sutri von unten Nun weiß ich endlich, wo die Nüsse im Nutella herkommen. Wie ich später erfuhr gab es hier mehrere Routen und deshalb war die Beschilderung auch ausgedünnt, nach Sutri fand ich aber ohne Probleme. Hier erlebte ich das Losmarschieren einer Kapelle mit, ich sage ja, ganz Italien feiert.
Der Weg war hier zwar größtenteils mit der Hauptstraße identisch, trotzdem lief es sich gut. Erst ab Monterosi wurde es wieder interessant: hier geht der Weg den Standstreifen einer Schnellstraße entlang. Nun hatte ich wirklich das Gefühl, gleich von der Polizei angehalten zu werden. Wenn es mal runter ging, dann nur für ein paar hundert Meter. Auch wenn man bisher noch kein Gottvertrauen gebraucht hat, hier braucht man es auf jeden Fall. Erst nach 10 Kilometern gab es einen Abzweig nach Campagnano di Roma.
Blick zurück auf Sutri Dies sollte mir für heute genügen, morgen würde ich Rom sowieso noch nicht erreichen; inzwischen hatte ich sehr gute Tagesstrecken-Prognosen. Durch den Ort lief ich eigentlich nur durch, inzwischen sah ich sicher noch wilder aus, die Leute schauten so komisch, ich brauchte ja aber auch nichts von ihnen, also ist's egal. Nur ein Plätzchen für meinen Schlafsack wäre nicht schlecht. Am Ende des Ortes lief ich am Friedhof vorbei und da war mir ja schon wieder klar, wo ich übernachten wollte. Es gab dann auch einen der hiesigen Kleingärten, dessen Wein scheint's seit Jahren nicht mehr geerntet wurde und dessen Zaun nur noch in Resten vorhanden war. Hier sah ich auch Spuren von Tieren, die ich bisher noch nicht gesehen hatte. Waren dies vielleicht Wildschweine? Geweckt hat mich nachts nur ein Rascheln, vom Klang alleine konnte ich aber auf kein Tier schließen.

22. Tag